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Pkw-Führerschein soll günstiger werden - Bundesverkehrsministerium legt Reformpläne vor

Weniger Pflichtstunden, kürzere Prüfungen, Lernen per App: Die Fahrschulausbildung soll digitaler und günstiger werden. Doch Experten sorgen sich um die Qualität der Ausbildung.

Foto: SP-X - Nach Plänen des Bundesverkehrsministeriums soll der Führerscheinerwerb künftig vereinfacht und günstiger werden

Foto: SP-X - Nach Plänen des Bundesverkehrsministeriums soll der Führerscheinerwerb künftig vereinfacht und günstiger werden

Der Erwerb des Pkw-Führerschein soll in Deutschland günstiger und moderner werden. Das Bundesverkehrsministerium (BMV) hat dazu Eckpunkte für eine umfassende Reform der Fahrschulausbildung vorgelegt. Ziel ist es, die durchschnittlich rund 3.400 Euro teuren Führerscheine der Klasse B erschwinglicher zu machen, ohne die Verkehrssicherheit zu gefährden.

Geplant sind Änderungen in Theorie und Praxis. So sollen Fahrschulen künftig selbst entscheiden können, wie sie Lerninhalte vermitteln. Alternativ zur Pflicht zum Präsenzunterricht in Schulungsräumen sollen auch digitale App-Schulungen anerkannt werden. Den Fragenkatalog zur Theorieprüfung will das Ministerium zudem um ein Drittel kürzen. In der Praxisausbildung sollen Simulatoren stärker genutzt und die Zahl der verpflichtenden Sonderfahrten gesenkt werden. Auch eine Verkürzung der Prüfungsdauer auf die europarechtlich zulässigen 25 Minuten ist vorgesehen. Zudem soll eine künftige Onlineplattform mehr Preistransparenz schaffen: Fahrschüler sollen hier Kosten und Durchfallquoten aller Fahrschulen vergleichen können.

Kritik zu den BMW-Plänen kommt unter anderem vom TÜV-Verband. „Eine Verkürzung der Fahrzeit bei der praktischen Prüfung wäre ein Rückschritt für die Fahranfängersicherheit“, warnt Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität. Eine „Fahrprüfung light“, bei der Effizienz vor Gründlichkeit gehe, dürfe es nicht geben. Der TÜV erinnert daran, dass die seit 2021 geltenden Prüfstandards auf breiter wissenschaftlicher Basis eingeführt wurden und sich bewährt hätten. Statt einer kürzeren Prüfung fordert der Verband strengere Sanktionen bei Täuschungsversuchen in Theorieprüfungen sowie verbindliche Lernstandskontrollen, um die Erfolgsquote zu erhöhen und Kosten nachhaltig zu senken.

Die vom BMV vorgestellten Maßnahmen sollen in Abstimmung mit den Ländern weiterentwickelt werden. Das Bundesministerium strebt an, die rechtlichen Änderungen im ersten Halbjahr 2026 auf den Weg zu bringen.